Five Nights at Freddys 2

FNaF2
01-1024x406 Five Nights at Freddys 2

Ich habe aktuell irgendwie eine Schreibblockade. Ich habe den einen oder anderen Beitrag hier auf dem Blog als Entwurf vorliegen, bin aber immer wieder unzufrieden mit dem, was ich habe oder komme einfach nicht dazu, den Text zu beenden. Vielleicht ist es hier und heute ja anders. Gestern Abend war ich mal wieder im Kino. Quasi ein selbst zusammen gestelltes Double Feature, bestehend aus Five Nights at Freddy’s 2 und Wicked Teil 2, in meinem Haus und Hof Kino, dem UCI im Ruhr Park Bochum.

Hier und jetzt soll es aber nur um Five Nights at Freddy’s 2 gehen. Den zweiten Teil der Videospielverfilmung. Ich habe so gut wie kein Vorwissen zur Reihe, kenne eigentlich nur den ersten Film, was mir aber bislang nicht geschadet hat. Vielleicht würde man als Fan den Film deutlich höher bewerten, weil man mehr erkennt, aber dann ist auch die Frage, ob das Verwenden von Anspielungen und Easter Eggs einen Film wirklich besser macht oder nur ein billiges Mittel ist, um Fans für offensichtliche Schwächen blind zu machen. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

FNaF2 spielt rund ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils. Wachmann Mike (Josh Hutcherson) und Polizistin Vanessa (Elizabeth Lail) gehen sehr unterschiedlich mit dem Erlebten um. Während Mike versucht, alles zu verdrängen und mit seiner Schwester Abby (Piper Rubio) ein normales Leben zu führen, plagen Vanessa Albträume und psychische Zusammenbrüche. Abby vermisst ihre „Freunde“ aus dem Freddy’s und möchte den Kontakt zu ihnen wieder aufbauen, wovon Mike natürlich gar nicht begeistert ist. Außerdem kommen noch Geisterjäger ins Spiel, die von Lisa (Mckenna Grace) angeführt werden. Das Ganze wird mit Rückblicken gespickt, um die Geschichte zu erweitern und vor allem eine Begründung für den teils undurchdachten, teils hanebüchenen Plot zu liefern.

Ohne hier groß zu spoilern und im Detail auf die teils zusammenhanglosen Geschehnisse einzugehen, lässt sich sagen, dass der Film zwar grundsätzlich unterhalten kann und auch einen gewissen Spannungsbogen aufbaut, er aber einfach zu oft zu dumm wirkt. Im Spiel mag es funktionieren, sich eine Maske aufzusetzen, um einen Gegner zu täuschen, wenn das im Film aber dermaßen infantil umgesetzt wird, wie es hier gemacht wurde, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Ähnlich platt ist auch der Umgang mit Mr. Berg (Wayne Knight), Abbys Lehrer. Er sabotiert seine Schülerin mehrfach, damit sie nicht an einer Wissenschaftsausstellung teilnimmt. Er geht sogar so weit, dass er ihr Projekt direkt vor ihren Augen fallen lässt, damit es kaputtgeht und dann nur mehr schlecht als recht spielt, dass es ein Versehen war.

Dann gibt es die genannten „Geisterjäger“, die sich in einer Freddy’s Filiale bewegen und sich selbstverständlich voneinander trennen nur um anschließend einer nach dem anderen draufzugehen. Das ist leider billigster Horror nach Schablone. Ich hatte hier stark das Gefühl, dass man sich einfach dem Zeitgeist anbiedern wollte, indem man paranormale YouTuber einbaut ohne dass diese Figuren für die Geschichte wirklich eine Notwendigkeit gehabt hätten.

Insgesamt bietet der Film leider auch nicht besonders viel an. Blutig ist er quasi gar nicht, getötet wird eigentlich nur, wenn die Kamera wegschwenkt, und wirklicher Horror kommt kaum auf. Es gibt durchaus zwei, drei gute Szenen mit Mckenna Grace, aber diese retten den Film am Ende auch nicht.

Die Schauspieler holen aus ihren Rollen raus, was geht, wobei es auch vereinzelt Szenen gibt, die einfach nicht gut gespielt sind. Elizabeth Lail, die ich wirklich liebe, nimmt man ihren Zustand über die meiste Zeit zwar ab, doch auch sie hat ein, zwei Momente, bei denen ich mich gefragt habe, ob sie jetzt keinen Bock hatte oder die Anweisungen einfach schlecht waren. So etwas zieht sich durch den ganzen Film, also nicht nur im Schauspiel, sondern auch im Verhalten, zum Beispiel von Abbys Lehrer Mr. Berg, in dummen Dialogen und natürlich auch in den großen, unerwarteten Geheimnissen über Vanessas Vergangenheit, die ungewollt ans Licht kommen. Optisch sieht der Film dafür aber ordentlich aus, besonders mit Blick auf das Budget von rund 36 Millionen Dollar. Auch wenn ich finde, dass die Animatronics im ersten Teil besser aussahen, was vor allem daran lag, dass sie keine glatten Metallfiguren waren, sondern mit Fell überzogen. Zum Sound lässt sich nur sagen, dass er funktional angepasst war, aber mir ist kein Song aus dem Score im Ohr geblieben.

Mit nicht einmal einer Woche in den Kinos und rund 31 Millionen Dollar Einspielergebnis weltweit, Stand heute 7.12.25, könnte der Film wohl einigermaßen erfolgreich werden, wobei man die Zahlen in zwei oder drei Wochen noch einmal genauer betrachten sollte. Ob das nun gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Ein dritter Teil ist ja bereits angedeutet und wird sowohl mit der letzten Szene vor dem Abspann als auch mit der Post Credit Scene angeteasert. Grünes Licht hat FNaF 3 zwar offiziell noch nicht bekommen, ist aber wohl nur noch Formsache. Sollte Teil 2 wider Erwarten kein völliges finanzielles Desaster werden, wird Jason Blum es sich sicher nicht nehmen lassen, auch den dritten Film zu produzieren. Der erste war immerhin eine wahre Goldgrube für seine Blumhouse Studios.

Werde ich mir Teil 3 anschauen? Ja. Freue ich mich drauf? Naja, geht so. Es ist einfach nicht meine Art von Film, vielleicht auch, weil ich keines der Spiele gespielt habe. Ich hätte mir einfach mehr Mut gewünscht, was aber wohl nicht möglich ist, wenn man versucht, einen Teenie Horror Film zu machen, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen. Vor allem wird es spannend, wie sie mit den Entwicklungen rund um Vanessa aus Teil 2 in der Fortsetzung umgehen und wie sie die Reihe am Ende abschließen wollen. Außerdem sehe ich Elizabeth Lail einfach unheimlich gerne. FNaF2 ist wohl wirklich nur etwas für Hardcore Fans oder für Leute wie mich, die im Zweifel auch mal zwei Augen zudrücken können, um auch einem schwachen Film noch etwas Positives abgewinnen zu können.

Nun mag eine Wertung von 1,5 von 5 Sternen, wie ich sie auf Letterboxd gegeben habe, extrem hart wirken, aber mehr ist bei aller Liebe einfach nicht drin. Macht euch aber gerne selbst ein Bild und lasst mich eure Meinung in den Kommentaren wissen. Wie hat euch der Film gefallen? Habt ihr die Spiele gespielt? Findet ihr die Umsetzung dann doch besser als ich oder vielleicht sogar noch schlechter?

Wer den ersten Teil noch mal sehen will, hat momentan eher Pech, denn er ist bei keinem Streamer im Abo enthalten. Man kann ihn aber digital, auf DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray kaufen. Teil 2 kann wohl demnächst auf Blu-ray und in 4K vorbestellt werden.