Mission: Impossible – The Final Reckoning

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Ich war am vergangenen Sonntag mal wieder im Kino und zwar in Mission: Impossible – The Final Reckoning, der ursprünglich mal als Dead Reckoning Part 2 angekündigt war, aber das nur am Rande. Dieser Teil ist der vorerst letzte Teil der Mission: Impossible-Reihe und das ist zwar schade, aber auch gut so. Denn man merkt, dass der Film einfach zu viel will. Er nimmt sich dafür auch gehörig Zeit, denn mit einer Laufzeit von fast drei Stunden ist das hier schon ein ziemlich dicker Schinken, nur leider zieht er sich streckenweise wie Kaugummi. Was seltsam ist, denn eigentlich passiert ständig etwas: Action, Ortswechsel, neue Figuren. Doch genau das ist vielleicht Teil des Problems, es fehlt der Fokus.

Natürlich gibt es beeindruckende Momente. Die Reihe ist ja bekannt für ihre waghalsigen Stunts, die Tom Cruise alle auch selbst macht, und für stylische Schauplätze. Einige Set-Pieces liefern da auch wieder ordentlich ab, aber eben nicht alle. Vieles wirkt diesmal beliebig oder schlichtweg zu lang ausgespielt. Besonders nervig fand ich es, wenn sich Szenen auf den unzähligen kurzen Rückblenden dann auch noch wiederholten, nur um mir als Zuschauer ganz deutlich mit dem Holzhammer zu zeigen: „Weißt du noch?“ oder „Schau, das ist wichtig!“

Einige Charaktere bekommen erstaunlich viel Screentime, ohne wirklich etwas Relevantes beizutragen, während andere, teils zentrale Figuren wie Benji (Simon Pegg) oder Luther (Ving Rhames) nur selten zur Geltung kommen. Hier stimmt das Erzähltempo dann auch irgendwo nicht. Ich frage mich, ob wirklich alle Szenen gebraucht wurden oder ob man nicht beherzter hätte kürzen sollen.

Trotz all dieser Kritikpunkte hatte der Film einen großen Vorteil, der vielleicht sogar widersprüchlich wirkt: Ich war durchgehend gespannt. Kein Blick auf die Uhr, kein Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen – und das bei, wie gesagt, fast drei Stunden. Das spricht letztendlich für das Handwerk. Die Geschichte um Ethan Hunt ist für mich jetzt aber auch auserzählt.

Tom Cruise hat der Figur über Jahrzehnte Leben eingehaucht, aber so langsam merkt man, dass die Luft raus ist. Es wird Zeit für frischen Wind im IMF. Eine Figur wie die von Hayley Atwell könnte da perfekt anknüpfen. Ihr Charakter bringt Charme, Tempo und Ambivalenz mit. Klingt nach einem Spin-off mit ihr? Für mich gern, und zwar sofort. Denn grundsätzlich bin ich Agenten-Action weiterhin zugeneigt, es braucht nur einen neuen Kniff und wieder mehr Feingefühl beim Drehbuch.

Fazit

Mission: Impossible – The Final Reckoning bietet Popcorn-Kino mit hohem Produktionswert, aber einer Handlung, die oft nur so tut, als wäre sie komplex. Wer Action sucht, wird bedient. Wer mehr erwartet, wird enttäuscht. Unterm Strich bleibt ein unterhaltsamer, aber überladener Abschluss, der die Reihe zwar nicht würdelos verlässt, aber eben auch nicht auf ihrem Höhepunkt. Ein solides Finale, aber der Funke, der im Vorgänger noch zu spüren war, bleibt diesmal zu oft aus. Dennoch hoffe ich, dass es eine schöne Box mit allen acht Filmen und massig Bonus-Material in 4K geben wird. Hört ihr das Paramount!?

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